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Herbert Quandt Medien-Preis 2022

24.05.2022 / Die Preisträger des Herbert Quandt Medien-Preises 2022

Die Preisträger des Herbert Quandt Medien-Preises 2022

Die Preisträger des mit insgesamt 50.000 Euro dotierten Herbert Quandt Medien-Preises 2022 stehen fest. Aus rund 250 Einsendungen hat die Jury der Johanna-Quandt-Stiftung vier herausragende wirtschaftsjournalistische Beiträge in den Kategorien Film, Print und Hörfunk ausgewählt.

„Mit Lichtgeschwindigkeit zum Impfstoff – Das Projekt BioNTech“ (ZDF/ARTE)

Michael Schindhelm erhält den Herbert Quandt Medien-Preis 2022 für seine Dokumentation „Mit Lichtgeschwindigkeit zum Impfstoff“, ausgestrahlt am 30.10.2021 auf ARTE. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld von 20.000 € verbunden.

Von der Erforschung zur serienreifen Vermarktung – dem Forscherteam um die Mainzer Wissenschaftler Uğur Şahin und Özlem Türeci gelingt es in Rekordzeit, einen auf mRNA-Technologie basierenden Impfstoff gegen das Corona-Virus zu entwickeln. Michael Schindhelm erzählt die unglaubliche Erfolgsgeschichte mitreißend und authentisch. Er begleitet die beiden Wissenschaftler und Unternehmer auf ihrer Reise von der Forschung und Entwicklung bis hin zum marktreifen, zugelassenen Produkt. Schindhelm gelingt es, das hochkomplexe Thema mit persönlichen Interviews anschaulich zu gestalten und dem erfolgreichen Forscher-Paar nahezukommen.

Im Netz: Mit Lichtgeschwindigkeit zum Impfstoff (arte.tv)

„Geld her oder Daten weg! Wie Hacker die Wirtschaft erpressen“ (3SAT)

Das Autorenteam Dominic Egizzi und Tom Häussler wird für seine am 14.12.2021 in 3sat/Makro ausgestrahlte Dokumentation „Geld her oder Daten weg! Wie Hacker die Wirtschaft erpressen“ mit dem Herbert Quandt Medien-Preis 2022 und einem Preisgeld von 10.000 € ausgezeichnet.

Der erfolgreiche Angriff mittels Ransomware auf die IT-Infrastruktur großer Firmen bedeutet in der Regel einen Systemausfall mit schwerwiegenden wirtschaftlichen Folgen. Am Beispiel der Funke Mediengruppe und des Modelabels Marc O’Polo zeichnen Dominic Egizzi und Tom Häussler Cyberangriffe und deren desaströse Auswirkungen nach.

Selbstkritisch hinterfragen die Unternehmen gegenüber den Journalisten ihre bisherigen Schutzmaßnahmen. Ermittler und Experten analysieren die Vorgehensweisen der Hacker. So verdeutlicht die Dokumentation, wie angreifbar unsere digitale Arbeitsweise nicht zuletzt durch den Faktor Mensch ist. Dank der Offenheit der betroffenen Unternehmen gelingt den Autoren ein seltener und umso beeindruckenderer Einblick in das Risikomanagement und die Arbeit von Krisenstäben in Unternehmen.

Im Netz: Geld her oder Daten weg! (zdf.de)

„Neue deutsche Bäcker oder die Renaissance des Brotes“ (Welt am Sonntag)

Jennifer Wilton erhält den Herbert Quandt Medien-Preis für ihre Reportage „Neue deutsche Bäcker oder die Renaissance des Brotes“, erschienen am 07.11.2021 in der Welt am Sonntag. Der Beitrag wird mit 10.000 € ausgezeichnet.

Vier unterschiedliche Biografien: die Studentin, die im Studium nicht ihre Erfüllung findet, der Promi-Bäcker, der manchmal eben doch mehr will, als nur Brot zu backen, der Bio-Bäcker, der sich im richtigen Moment gegen Wachstum entscheidet, und ein Mann mit Zuwanderungsgeschichte, für den die Kunst des Backens eine neue Heimat bedeutet. Alle vier verbindet die Liebe zu der alten Handwerkskunst, „reines Brot“ zu backen.

Jennifer Wiltons Reportage lässt eine Vielzahl von Bildern im Kopf entstehen. Sie macht ihre Leserinnen und Leser mit außergewöhnlichen Protagonisten bekannt, die ihre ganz eigene Geschichte mit dem Backhandwerk haben und ihren Beruf auf authentisch-sympathische Art leben.

Im Netz: Neue deutsche Bäcker (welt.de)

„Grüne Bilanzen – Eine Feature über nachhaltiges Rechnen im Bio-Landbau“ (Hessischer Rundfunk)

Conrad Lay wird für seinen Hörfunkbeitrag „Grüne Bilanzen – Ein Feature über nachhaltiges Rechnen im Bio-Landbau“, ausgestrahlt am 21.04.2021 in hr2-Feature, mit dem Herbert Quandt Medien-Preis 2022 und einem Preisgeld von 10.000 € ausgezeichnet.

Tierwohl, Biodiversität, Bodenfruchtbarkeit – ökologische Landwirtschaft zu betreiben ist aufwendig, und nicht immer können höhere Kosten auf den Verkaufspreis umgelegt werden. Würden die Leistungen des Bio-Landbaus wie Boden- und Gewässerschutz in die Bilanz miteinbezogen und im Umkehrschluss die im konventionellen Bereich entstandenen Umweltschäden eingerechnet, wären - so eine These des Beitrags - konventionelle Produkte für die Allgemeinheit bereits heute teurer als biologisch erzeugte Lebensmittel.

Doch nachhaltiges Wirtschaften findet bisher fast keine Berücksichtigung in den Bilanzen. Conrad Lay macht sich auf den Weg und erklärt seinen Hörerinnen und Hörern mit plastischen O-Tönen, warum ein Umdenken bei der Bilanzierung der landwirtschaftlichen Lebensmittelproduktion angezeigt ist und warum Umwelt und Natur davon profitieren können.

Im Netz: Grüne Bilanzen (hr2.de)

Der Herbert Quandt Medien-Preis
Der Hebert Quandt Medien-Preis würdigt seit 1986 Journalisten und Publizisten, die sich in herausragenden Beiträgen mit der Bedeutung und Funktion von Unternehmern und Unternehmen in der Marktwirtschaft auseinandersetzen. Gleichzeitig erinnert der Preis an die unternehmerische Lebensleistung von Herbert Quandt. Ein Porträt des Namensgebers finden Sie hier.
Die Jury
Dem Kuratorium der Johanna-Quandt-Stiftung gehören an: Stefan Quandt (Vorsitzender); Michaela Kolster Programmgeschäftsführerin PHOENIX (stv. Vorsitzende); Tanit Koch, Journalistin; Horst von Buttlar, Chefredakteur Capital; Jan-Eric Peters, Geschäftsführer NZZ Deutschland.
Die Johanna-Quandt-Stiftung
Die 1995 gegründete Johanna-Quandt-Stiftung setzt sich dafür ein, das Verständnis für die marktwirtschaftliche Ordnung und die Bedeutung des privaten Unternehmertums in der Öffentlichkeit und in den Medien zu fördern.

Kontakt:

Johanna-Quandt-Stiftung
Dr. Jörg Appelhans
Günther-Quandt-Haus
Seedammweg 55
61352 Bad Homburg v. d. Höhe
Telefon: 06172 404-342
Telefax: 06172 404-420
E-Mail: info(at)johanna-quandt-stiftung.de
Internet: www.johanna-quandt-stiftung.de

Der Herbert Quandt Medien-Preis

Die Idee

Der Herbert Quandt Medien-Preis würdigt seit 1986 jährlich Journalisten und Publizisten aller Medien, die sich in anspruchsvoller und allgemeinverständlicher Weise mit dem Wirken und der Bedeutung von Unternehmern und Unternehmen in der Marktwirtschaft auseinandersetzten. Der Medien-Preis wird im Gedenken an die Persönlichkeit und das Lebenswerk des Unternehmers Dr. h.c. Herbert Quandt verliehen und mit insgesamt 50.000 Euro dotiert.

Biografie Herbert Quandt

Herbert Quandt

Dr. h.c. Herbert Quandt (1910-1982)

Herbert Quandt wurde am 22. Juni 1910 als zweiter Sohn des Unternehmers und Industriellen Günther Quandt (1881-1954) und seiner Frau Antonie (geb. Ewald; 1884-1918) in der brandenburgischen Stadt Pritzwalk geboren.

Nach dem frühen Tod der Mutter zog Herbert mit seinem Vater Günther und dem älteren Bruder Hellmut nach Berlin, wo er infolge einer schweren und nicht heilba­ren Augenerkrankung Privatunterricht und Ausbildung durch Hauslehrer erhielt. Sein Vater plante daher, ihm eine berufliche Zukunft in der Verwaltung des fami­lieneigenen landwirtschaftlichen Gutes in Mecklenburg zu eröffnen. Nachdem sein älterer Bruder Hellmut jedoch 1927 im Alter von nur 19 Jahren den Komplikationen einer Blinddarmentzündung erlag, wurde Herbert Quandt von Günther Quandt auf eine industrielle Verantwortung und Nachfolge in der Unternehmensgruppe vorbe­reitet.  

Mit Beginn der dreißiger Jahre sammelte Herbert Quandt im Rahmen von Praktika und zahlreichen Auslandsaufenthalten Erfahrungen sowie technische und kaufmän­nische Kenntnisse, vor allem in der Entwicklung und Produktion von Akkumulato­ren. Ende der dreißiger Jahre wurden ihm zunehmend Führungsaufgaben in der Quandt-Gruppe, insbesondere bei dem Batteriehersteller Pertrix, übertragen. Zwar stand Herbert Quandt während der Zeit des Nationalsozialismus immer noch im Schatten seines Vaters. Er trug aber als Direktor der Batteriefabriken Pertrix und AFA Oberschöneweide Verantwortung für den Personalbereich, der sich auch mit dem Einsatz und den Arbeitsbedingungen von Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern befasste.  

Die Bedingungen der Zwangsarbeit, aber auch das politische Verhal­ten seines Vaters Günther Quandt in der NS-Zeit, wurden im Oktober 2007 in der TV-Dokumentation „Das Schweigen der Quandts“ thematisiert. Die Ausstrahlung dieser Dokumentation sowie deren Echo in der Öffentlichkeit gaben den Anstoß für eine umfassende Aufklärung und Gesamtdarstellung der Familienge­schichte.

 Im Dezember 2007 bat die Familie Quandt, deren seinerzeit größte Beteiligungen BMW und ALTANA sich als Gründungsmitglieder in der Stiftungsinitiative der deutschen Wirtschaft schon im Jahr 2000 für einen materiel­len Ausgleich für ehemalige Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter eingesetzt hatten, den Zeithistoriker Prof. Joachim Scholtyseck (Universität Bonn) um eine wissenschaftliche Gesamtdarstellung der Familiengeschichte. Das dreijährige, tiefgreifende Forschungsprojekt reichte von den unternehmerischen Anfängen in der Kaiserzeit des 19. Jahrhunderts über die beiden Weltkriege bis zum Tode Günther Quandts im Jahr 1954 und wurde 2011 unter dem Titel „Der Aufstieg der Quandts“ veröffentlicht.[1]

Scholtyseck verdeutlicht darin, dass Herbert Quandt durch seine Führungsaufgaben in der Quandt-Gruppe über Art, Umfang und Bedingungen der Zwangsarbeit sowie auch über sog. „Arisierungen“ von Unternehmen informiert gewesen sein muss.[2] Die Mitgliedschaft in der NSDAP und anderen NS-Organisationen erleichterten es ihm zudem, während des Krieges in Deutschland als Unternehmer tätig zu bleiben.

Scholtyseck erwähnt in seiner Studie aber auch, dass Herbert Quandt „Mitarbeiter in seinen Wirkungskreis berief, die zuvor schon mit dem Regime in politische Kon­flikte geraten waren“.[3] Da es „weder (…) zeitgenössische Hinweise auf eine grund­legende Distanz zum Regime, noch (…) Indizien für eine besondere Nähe“ gebe, kommt der Historiker zu der Beurteilung, dass „Herbert Quandt zu den vielen Mit­läufern gehört habe“.[4]  

Das Schweigen über die NS-Zeit und ihr großes Unrecht wurde nach dem Krieg von Herbert Quandt nicht durchbrochen. Scholtyseck verweist auf den Versuch ei­ner Erklärung durch den Philosophen Herrmann Lübbe: Dieser habe im kollektiven „kommunikativen Beschweigen“ eine Voraussetzung dafür gesehen, dass sehr viele, die dem NS-Re­gime gedient oder sich zumindest mit ihm arrangiert hatten, nach dem Krieg wieder auf einen Weg des Rechts und der Moral zurückfanden und sich engagiert und mit unternehmerischer Zuversicht in den neuen demokratischen Staat einbrachten.[5]

So war auch das Wirken Herbert Quandts in der jungen Bundesrepublik, in der er selbstbestimmt seinen eigenen Überzeugungen folgen konnte, gekenn­zeichnet von seinem engagierten Bekenntnis zur neuen sozialen Marktwirtschaft und verantwortungsvollem Unternehmertum. Nach seiner Auffassung sollte der Unternehmer in der Gesellschaft als Mensch wahrgenommen werden, dessen Tun und Handeln über den ökonomischen Nutzen hinaus einen wichtigen sozialen Bei­trag leistet. Dabei fand neben der Beteiligung von Mitarbeiterinnen und Mitarbei­tern am Unternehmenserfolg auch die Ausbildung junger Menschen das besondere Augenmerk Herbert Quandts: Für seine Verdienste um die Reformierung des be­trieblichen Ausbildungswesens erhielt er im November 1956 die Ehrendoktorwürde der Universität Mainz.

Auch durch eine besondere unternehmerische Leistung reifte Herbert Quandt zu einer der prägenden und visionären Persönlichkeiten der bundesdeutschen Unter­nehmens- und Wirtschaftsgeschichte: So bewies er Wagemut und Weitblick, als er 1960 die Aktienmehrheit an der Bayerischen Motorenwerke AG übernahm und das Unternehmen damit vor der Übernahme durch die Daimler-Benz AG bewahrte. Mit seinem großen persönlichen Einsatz, der mit dem enormen Risiko des finanziellen Totalverlusts verbunden war, sicherte Herbert Quandt die Unabhängigkeit von BMW und führte das Unternehmen damit in den folgenden Jahrzehnten zurück auf die Erfolgsspur.

Herbert Quandt vertrat zugleich die Überzeugung, dass Wirtschaft den Menschen als Lebens- und Chancenraum erklärt und nahegebracht werden muss. Neben ihrer Bedeutung als kritische Vermittler und unabhängige Beobachter sah Herbert Quandt hierin die wichtigste Aufgabe der Medien.

 

[1] Vgl. Joachim Scholtyseck, Der Aufstieg der Quandts. Eine deutsche Unternehmerdynastie, München 2011

[2] Vgl. ebd., S. 765 f.

[3] Vgl. ebd., S. 767

[4] Vgl. ebd., S. 767 

[5] Vgl. ebd., S. 768

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