Medien-Preis 2008
Pressemitteilung
Preisträger des 23. Herbert Quandt Medien-Preises stehen fest – Auszeichnungen in den Kategorien Film, Print und Hörfunk
Das Kuratorium der Johanna-Quandt-Stiftung hat aus 229 Bewerbungen die Preisträger des diesjährigen Herbert Quandt Medien-Preises ausgewählt. In diesem Jahr werden vier Preise an die folgenden Autoren vergeben:
Der erste Preis (Dotierung: 20.000 Euro) geht an Ulrike Franke und Michael Loeken für ihren Dokumentarfilm „Losers and winners“, Kinopremiere bei der DOK 2006 – 49. Internationales Leipziger Filmfestival für Dokumentar- und Animationsfilm, produziert mit WDR/ Arte und der Filmstiftung NRW. Drei weitere Auszeichnungen mit einer Dotierung von je 10.000 Euro werden vergeben an Horst von Buttlar für seinen Artikel „Die Außendienstarmee“, erschienen am 8. Februar 2008 in der Financial Times Deutschland, an Wolfgang Minder für seine Dokumentation „Die Entscheidung: Entlassen oder investieren“, gesendet am 28. Januar 2008 in der ARD, sowie an Regina Beck und Kai Karsten für Idee und Konzept ihrer Wissens-Serie „Tim fragt Tom“, die im Programm von SWR3 ausgestrahlt wird.
Der Herbert Quandt Medien-Preis wird in Erinnerung an die Persönlichkeit und Lebensleistung des Unternehmers Dr. Herbert Quandt verliehen. Er ist mit insgesamt 50.000 Euro dotiert. Der Medien-Preis würdigt bereits seit 1986 jährlich Journalisten und Publizisten, die sich in herausragenden und allgemein verständlichen Beiträgen mit der Rolle von Unternehmern und Unternehmen in der Marktwirtschaft auseinandersetzen.
Die Johanna-Quandt-Stiftung
Die 1995 gegründete Johanna-Quandt-Stiftung setzt sich dafür ein, das Verständnis für die marktwirtschaftliche Ordnung und die Bedeutung des privaten Unternehmertums in der Öffentlichkeit und den Medien zu fördern. Dem Stiftungskuratorium und der Jury des Medien-Preises gehören Johanna Quandt (Vorsitzende), Stefan Quandt (stellv. Vorsitzender), Dr. Helmut Reitze, Intendant des Hessischen Rundfunks und Roland Tichy, Chefredakteur der „WirtschaftsWoche“, an.
Ein Forschungsprojekt zur Familiengeschichte
Meine Damen und Herren,
wir verleihen den Herbert Quandt Medien-Preis alljährlich für herausragende Leistungen im Wirtschaftsjournalismus. Nach 23 Jahren erscheint diese Aufgabe wichtiger denn je, denn wir leben in einer Zeit, in der Wirtschaftsredaktionen gezwungen sind, ihre Ressourcen immer weiter zu beschränken.
Wir leben in einer Zeit, in der zunehmender Wettbewerb die Versuchung groß werden lässt, dem schnellen „Scoop“ den Vorzug vor fundierter Recherche zu geben. In diesem Umfeld prämieren wir Beiträge, die als lobenswerte Beispiele für guten Journalismus dienen können und dienen sollen. Der Herbert Quandt Medien-Preis ist deshalb ein von Journalisten geschätzter und begehrter Preis, wie die Zahl der Bewerbungen und auch der heute anwesenden Medienvertreter zeigt. Und seine Verleihung ist einer der Termine, an dem wir als Familie traditionell gemeinsam teilnehmen, da er im Gedenken an die Persönlichkeit und die unternehmerische Lebensleistung von Herbert Quandt verliehen wird.
Gerade aus diesem Grund möchte ich an dieser Stelle auf ein Medienereignis eingehen, das uns als Unternehmerfamilie im vergangenen Jahr sehr beschäftigt hat. Am 30. September strahlte die ARD eine Fernsehdokumentation aus. Dieser Film setzte sich sehr kritisch mit meinem Großvater Günther und meinem Vater Herbert Quandt auseinander. Beiden wurde vorgeworfen, in den Jahren des „Dritten Reiches“ von Zwangsarbeit profitiert und damit ihr eigentliches Vermögen gemacht zu haben. Uns, den Nachfahren, wurde vorgeworfen, unsere mediale Zurückhaltung sei ein „Schweigen“, ja ein bewusstes „Verschweigen“ der Geschehnisse der Vergangenheit – mit dem einzigen Ziel, ein öffentliches Bekenntnis und Zeichen des Bedauerns zu vermeiden. mehr ...